Es geschah gestern Morgen - es muss so gegen Neun gewesen sein - als ein Baum auf die Elektroleitung krachte, welche unser Haus und das von Lorenzo mit Strom versorgt. Und wir haben nichts bemerkt, ausser natürlich, dass der riesige Baum über der Strasse baumelte. Lediglich von den Stromkabeln gehalten. Rasch war die ENEL, welche für die Stromversorgung zuständig ist, informiert. Diese versprachen am Nachmittag den Schaden zu begutachten. Auch den Gemeindepräsidenten informierte Roberto. Dieser jedoch war anfänglich nicht gross interessiert, versprach aber dann doch, nach dem Mittag einen Augenschein zu nehmen.
Nach dem Augenschein handelte der Gemeindepräsident unverzüglich. Denn er hat wahrscheinlich das Ausmass und die Gefahr zu wenig hoch eingeschätzt. Er liess sein Auto mitten auf der Strasse stehen und orderte Verstärkung an, damit niemand von unten hoch fahren konnte. Schliesslich konnten die Kabel jederzeit reissen. Kurze Zeit später waren dann auch die für solche Einsätze spezialisierte Einheit der Stromfirma mit schwerem Gerät vor Ort. Zuerst wurde der Strom gekappt, um dann in mühsamer Kleinarbeit den Stamm mit seinen Aesten aus den Kabeln zu schneiden.
Die ganz schön durchhängenden Kabel wurden wieder nachgezogen und ans Stromnetz angeschlossen - wir hatten wieder Licht und eine Heizung, die wohlige Wärme spendete. Nur noch aufgeschichtete Holzstämme bei unserer Einfahrt zeugen vom Geschehen. Die Rechnung des Einsatzes werden die Besitzer des Waldes bekommen mit dem Auftrag, alle kritischen Bäume zu fällen. Es wird also in Zukunft noch die eine oder andere Rodungsaktion in unserer Nähe stattfinden.