Nach dem langen Warten auf den Regen ist er nun eingetroffen. Und wie es so ist, kommt dann das Erhoffte nicht gerade in der Stärke, wie man es sich gewünscht hat. Nach der anfänglichen Freude, dass es nun endlich wieder etwas nass wird, hätte man den Schauern nach ein paar Tagen gerne Einhalt geboten. Es kam, wie es auch im November 2019 der Fall war, die Hänge kamen zum Teil ins Rutschen, die Flüsse führen Hochwasser.
Ein Aergernis sind aber auch die Strassen. Der Regen hat die geflickten Stellen ausgewaschen, es ist eine löcherige Piste entstanden. Um diesen "Buchi" auszuweichen gleicht die Fahrt einem Slalom. Mal links, mal rechts an den Löchern vorbei, und zwischendurch auch auf die andere Strassenseite. Und das macht auch die Gegenseite. Dann wird das Ausweichen zum Problem, und es heisst: Augen zu und durchs Loch hindurch. Bis jetzt ist alles gut gegangen, und die Strassenarbeiter sind fleissig dabei, die Situation zu entschärfen.
In dieser Regenphase sind auch wir persönlich betroffen. Der obere, erdige und bewachsene Teil des Felses zu unserem Haus ist bis auf die Zufahrtsstrasse gerutscht. Zwar nicht schlimm, das Wurzelwerk hat lediglich den Ablaufgraben zugeschüttet. Doch das Ganze ist so verdichtet, dass man schwereres Gerät als eine Schaufel braucht. Man könnte das Ganze auch einfach liegen lassen, wenn aber bei Starkregen das Wasser nicht mehr in der vorgesehenen Rinne abfliessen kann, haben wir dann wahrscheinlich ziemlich viel Schlamm auf der Zufahrt zu unserem Haus. Nun, Roberto wird das Problem morgen mit dem Gemeindepräsidenten anschauen. Die Krux am Ganzen ist, dass der problematische Hang dem ebenso problematischen Bebbo gehört. Wenn sein Name fällt, dann werden Augen verdreht, es wird tief eingeatmet und die Schultern gezuckt. Also versuchen wir gar nicht erst, direkt mit ihm zu kommunizieren. Die Erfahrung hat gezeigt, dass nur Druck von der Gemeindeseite aus hilfreich ist. Ich halte euch auf jeden Fall auf dem laufenden.
Ansonsten sind wir bereit für die neue Saison, am kommenden Donnerstag ist es soweit. Die Treppe im Gästehaus ist repariert und hat einen neuen Anstrich bekommen, die neuen Gartenstühle kommen hoffentlich rechtzeitig an, und im Zimmer Aldila wurden die Rosenmuster reduziert und Malerarbeiten durchgeführt. Wir freuen uns riesig auf unsere Gäste. Wie jedes Jahr sind wir - vor allem ich - etwas nervös. Da schätze ich die ruhige Art von Roberto. Er ist halt nach wie vor mein Fels in der Brandung, und erträgt kommentarlos meine Nervosität.
Es bleibt mir nur noch zu sagen: Benvenuto