Nach unserem Schlussspurt im November - die letzten Gäste hatten kaum Arrivederci gesagt - war auch bei mir Ende Feuer. Eine happige Erkältung legte mich sprichwörtlich flach. Sonst bin ich eher die, welche mehr oder weniger auch krank funktioniert. Aber dieses Mal musste ich alle Dinge Roberto überlassen. Nach einer Woche war das Schlimmste vorbei, und wir freuten uns auf Tapetenwechsel. Ihr wisst, wenn dieser ansteht, dann geht es ins Wallis. Tiefer Winter, verschneite Tannen und stahlblauer Himmel verbunden mit langen Spaziergängen mit Tirass. Das war sehr erholsam, wir hatten eine wunderbare Auszeit. Kurz vor Weihnachten kamen wir wieder nach Hause. Seitdem sitzen wir im dichten Nebel mit leichtem Niesel. Unterbrochen wurde dieses "Nichtwetter" von gerade Mal drei Tagen Sonnenschein. Es ist, als ob vor den Fenstern eine graue Folie kleben würde, so dicht sind die Schwaden. Zum Glück liess das unsere Silvestergäste nicht verzweifeln, neben kurzen Wanderausflügen vertrieben sie sich die Zeit mit Spielen, derweil wir uns um das leibliche Wohl der Gruppe kümmerten.
Seit einer Woche sind wir in normalem Winterbetrieb. Das heisst, da und dort Reparaturen vornehmen, Wände malen, eine Erneuerung hier, eine Umstellung da. Etwas mehr Aufwand kommt im Zimmer Aldilà noch auf uns zu, die Fensterläden müssen abgeschliffen und von Grund auf neu gestrichen werden. Unterbrochen werden diese Arbeiten durch vereinzelte Tagesgäste. Wir haben uns entschieden, unser Gästehaus offen zu halten. Da wir die verpflichtenden 3 Monate nicht am Stück geschlossen haben müssen, geht es unter dem Strich auf. Es sind vor allem Gäste, welche auf Durchreise sind, zu Besuch in der Nähe weilen, und für eine oder zwei Nächte ein Zimmer suchen. Jeweils recht kurzfristig, aber wir sind ja da.
Nun hoffen wir, dass die Wetterprognosen richtig liegen. Wenn ja, wird uns ab Mitte Januar nur noch eitler Sonnenschein von morgens bis abends verwöhnen.