Ihr habt das sicher auch schon erlebt. Da geht ihr im Supermarkt einkaufen, legt eure Waren ordentllich in den Einkaufswagen, und unverhofft bemerkt ihr, dass da noch andere Dinge drin sind. Folgende Ueberlegung liegt nahe: "Ist das jetzt mein Wagen, in welchen jemand etwas reingelegt hat? Oder habe ich jetzt etwas von meinen Dingen in einen fremden Wagen gelegt?" Die nächste Phase ist ein etwas unsicherer Blick nach links und rechts, mit einer weiteren Frage: "Wo ist mein Wagen, resp. mein restlicher Einkauf?" Manchmal löst sich das Problem relativ schnell, wenn man den Fokus auf eine andere etwas unsicher dreinschauende Person mit Einkaufswagen setzt. Bis jetzt war das Ganze relativ einfach. Doch wartet, bis ich einkaufen gehe . . .
Ich hatte viele Posten auf meinem Einkaufszettel, und bemächtigte mich eines grossen Einkaufswagens. Nicht wie normalerweise einem Wägeli, welches mehr oder weniger stabil auf seinen kleinen Rollen hinter mir her holperte. Bei der Fleisch- und Käsetheke klappte alles noch wunderbar, da waren lediglich Mortadella, Salame und etwas Käse drin. Beim Gemüse schob ich plötzlich einen Wagen mit ganz anderen Dingen vor mir her, die Spargeln waren aber eindeutig meine. Rasch die Spargeln aus dem fremden Wagen entfernt, und los ging die Suche nach meinem Vierräder - ich fand ihn neben den Himbeeren. Das kommt davon, wenn man so zwischen den verschiedenen Angeboten flaniert, und sich nicht achtet, wo man den Wagen stehen gelassen hat. Es kommt aber noch "besser". Zwischen den Himbeeren für den Zmorge, und Trutenhälse für unseren Tirass sowie Mehl für die Brötchen hatte ich wieder etwas verwechselt. Denn urplötzlich begleitete micht eines dieser holperndend Wägelchen. Aber ich hatte doch extra einen grossen Wagen, passend zu meiner Einkaufsliste, genommen. Etwas versteckt entnahm ich dem Wägelchen meine Einkäufe, platzierte es neben einem Pfeiler, und machte mich mit Truthahnhals und Mehl auf die Suche nach meinem Wagen. Da stand er. Nun nicht mehr neben den Himbeeren, sondern bei den Tiefkühlprodukten, wo gerade ein Herr sein Sorbet reintischte. Da stand ich nun - mit Truthahn und Mehl in der Hand - vor dem Herrn. Er wirft einen kurzen Blick in den Wagen, sagt erschrocken "Scusi", und nimmt rasch sein Sorbet wieder aus meinem Wagensortiment. Meine Antwort: ein grosszügigs "non fa niente" (das macht nüt). Das Lächeln hinter der Maske konnte er wohl nur erahnen.