Wie ihr wisst, bin ich wieder in Montana. Tirass und ich geniessen den Schnee und unternehmen lange und wunderschöne Wanderungen. So auch heute Morgen, es sollte einen ausgeschilderten Weg von 9 km entlang gehen. Wunderbare Winterlandschaft und tief verschneite Wälder. Ja, und dann kamen wir an diversen kleinen und zugefrorenen Waldseen vorbei. Schon beim ersten See kam Tirass wahrscheinlich ein verführerischer Duft entgegen, er musste sicherheitshalber an die lange Leine. Beim nächsten See war er noch neugieriger, und schwupps, rutschte er in den See. Anstatt subito kehrt zu machen, versuchte er, auf die nächste Eisplatte zu klettern, welche natürlich unter seinem Gewicht nachgab; er entfernte sich immer mehr vom Ufer. Zwei Mal ging er ganz unter Wasser, und ich vermochte ihn nicht an Land zu ziehen. Ohne viel zu überlegen, stieg ich ebenfalls ins Wasser, und versank sofort bis zu den Knien im Schlamm. Das Wasser reichte mir bis über die Hüfte und stank fürchterlich faulig. Schlussendlich hatte ich Tirass endlich wieder in Richtung Land dirigiert, und er schaffte es aus dem Wasser. Ich hingegen stand immer noch im stinkenden Schlamm, denn das Bort war abschüssig und vereist. Es machte sich bei mir etwas Verzweiflung breit, im eisigen Wasser zu stehen, und keine Hilfe in der Nähe. Als ich endlich an Land sass, kam Tirass herangetrottet, und was macht der Hund? Er schüttelt sich. Nun war auch noch der Rest von mir nass.
Meine wohlig warm gefütterte Winterstiefel waren eiskalt und pflotschnass. Aber es blieb mir nichts anderes übrig, als mit dem ebenfalls triefenden Hund den rund 4 km langen Weg in Richtung Auto zu marschieren.
Wir sind beide wieder trocken, und gönnten uns bereits etwas Gutes auf den Schreck. Tirass ein feines Hundebisquit, ich ein traumhaftes Vermicelles.
Vor kurzem ist Roberto aus Italien eingetroffen, es ist alles wieder in Ordnung. Ab Morgen soll es die ganze Woche traumhaft sonnig sein - aber definitiv kein Badewetter mehr.