. . . fängt den Wurm. Sagt uns ein Sprichwort. Daher bin ich morgen früh um vier Uhr der Vogel, und ich hoffe, dass unsere Siebenschläfer es dem Wurm gleichtun. Nun, einfangen will ich unsere Bewohner im Dach unserer privaten Terrasse nicht unbedingt. Aber ich will wissen, wo die Kobolde reinkommen. Im Dorf, wo man das Problem aus eigenen Erfahrungen zur Genüge kennt, meint man, sie kommen über die Freileitung der Elektrokabel. Hier sind die Häuser alle noch auf diese Weise mit Strom versorgt. Nix mit Kabel unter der Erde hindurch. Denn, wenn die Siebenschläfer über dieses Kabel kommen, dann könnte man vielleicht auf einfach Weise Abhilfe schaffen. Es gibt Vorrichtungen, welche man dort anbringen kann, und die Tiere diese nicht mehr überwinden können. Parallel dazu habe ich aber noch Weihrauch bestellt. Im Kräuterladen bekam ich nur Weihrauchräucherstäbli mit Patchouliduft. Diese haben mich dann schon etwas zu stark in die Vergangenheit geführt. Die einen oder anderen von euch können sich sicher an diesen durchdringenden Duft erinnern. Die einschlägigen Kleiderläden vor über 40 Jahren waren von diesem Parfüm geschwängert. Unweigerlich flimmern da vor dem geistigen Auge Bilder vorbei, welche von langen Sommernächten auf dem «Inseli» in Thun zeugen, von Stadtfesten und privaten Feiern. Und vor allem auch von dem einen oder anderen peinlichen Augenblick, an den man sich auch heute noch nicht so gerne erinnert. Herrjeh, ich schweife ab. Es geht ja um unsere Siebenschläfer. Ich werde also morgen früh um vier Uhr Position auf unserer Terrasse beziehen, und hoffe natürlich, dass sie mich nicht bemerken.
Die einfachste, aber verbotene Methode, ist, sie zu vergiften. Aber das möchte ich nach Möglichkeit vermeiden. Denn, wie schon in einem vorgängigen Bericht vermerkt, sind die Siebenschläfer streng geschützt. Vielleicht gelingt es mir sogar, von den Tieren ein Bild zu schiessen. Dann werde ich es morgen ganz sicher an dieser Stelle zeigen. Nun wünsche ich euch eine gute Nacht.