Kampferöl und Weihrauchduft

 

Habt ihr es gewusst, gestern war Siebenschläfertag. Nach gregorianischem Kalender – also unserem – ist dieser Tag eigentlich erst am 7. Juli. Mir wäre aber gestern lieber gewesen. Denn so, wie sich das Wetter an diesem Tag zeigt, soll es dann sieben Wochen lang sein. Und gestern war ein traumhafter Tag. Aber mal sehen, wie es am 7. Juli wird. Warum ich euch das alles so haarklein erzähle? Ich möchte damit zum eigentlichen Thema überleiten, und warum wir Kampferöl benötigen. Keine Angst, wir verspüren weder Muskelkater noch Zerrungen, welche den Einsatz von Kampferöl verlangen. Doch der Reihe nach. Unsere Liegenschaften sind unterteilt in Gästehaus, unser Privathaus und die «Garage», welche ganz früher ein Stall war. Hinter unserem eigenen Haus erstreckt sich eine Terrasse, welche im Sommer herrlich kühl ist. Und im Dach dieser Terrasse tummeln sich Siebenschläfer. Die sind nicht nur in einzelnen Kantonen der Schweiz, sondern auch bei uns streng geschützt. So gegen elf Uhr abends geht das Getrampel los, zirka um 5 Uhr kommen sie zurück. Zum Glück hören nur wir sie, da sie nicht im Gästetrakt «wohnen». Was tun dagegen, und sich nicht strafbar machen? Im Dorflädeli erzählt man sich die Geschichte eines Montabonesen, welcher sich erlaubte, ein paar Siebenschläfer abzuschiessen. Er musste eine empfindlich hohe Geldbusse bezahlen. Man könnte die putzigen Mitbewohner auch einfangen, und sie dann aussiedeln. Doch das gescheite Internet sagt, dass man zwischen früherer Behausung und Aussiedlungsort mindestens einen Berg, Fluss oder See haben sollte. Sie seien Meister im Zurückfinden ihres früheren Wohnortes. Kampfer- und Eukalyptusöl solle eine abschreckende Wirkung haben. In unserem Schlafzimmer, welches just gegen die Terrasse raus liegt, duftet es nun wie in einem Massagesalon. Mal schauen, wie die Siebenschläfer den neuen Duft finden. Ausräuchern mit Weihrauch soll auch nützlich sein, nur bin ich noch auf keine Verkaufsstelle mit Weihrauch gestossen – und das in einem katholischen Land. Beruhigend an der ganzen Geschichte ist, dass sie einen sehr langen Winterschlaf halten sollen. Und auch wir haben eigentlich einen recht tiefen Schlaf. So, dass wir sie nicht jede Nacht hören. Wir sind um weitere Tipps, wie wir die Kobolde loswerden, dankbar.