Es versteht sich von selbst, dass wir uns mit der piemontesischen Küche auseinandersetzen. Schliesslich wollen wir nicht nur uns, sondern vor allem auch unseren Gästen - wenn gewünscht - die Köstlichkeiten dieser Gegend präsentieren. Natürlich könnte man jetzt vieles im Internet nachgucken, aber erstens wirds nach einer Zeit immer Finster auf dem Bildschirm, andererseits mag ich diese Art von Kochen nicht. Also, rein in den Bücherladen, und ein entsprechendes Buch gekauft, natürlich auf Italienisch. Es trägt den einfachen Titel: "La Cucina Piemontese". Wussten Sie, dass es nicht einfach DIE piemontesische Küche gibt, sondern sie sich nach Provinz unterscheidet? Und da wir in der Provinz Asti leben, schlagen wir natürlich zuerst dort nach.
Die Rezepte lesen sich wie Gedichte, die man nicht ganz begreift. Und so ist neben dem Kochbuch auch der Dictionnaire mein Begleiter in der Küche. Selbstverständlich könnte mein Roberto dies alles für mich übersetzen. Aber mich selber würde dies nicht weiterbringen, schliesslich will ich das Italienische sobald wie möglich beherrschen.
Fremdes Terrain ist nicht nur die Sprache, sondern auch die Zutaten. Hähnchenleber und -herz mit Tajarin, den feinen schmalen Teigwaren. Ähnlich wie Spaghetti, aber um einiges köstlicher. Und erhältlich sind all die Dinge, welche wir in der Schweiz kaum eines Blickes gewürdigt hätten - und wenn überhaupt vorhanden - auf dem Markt.
Die Rezepte erscheinen auf den ersten Blick recht einfach, die Zutaten sind deren nicht viele. Aber es sind genau die wenigen Dinge, welche miteinander verbunden, den Genuss ausmachen.
Morgen gibt es bei uns Fritatta di spinaci, gefolgt von Tajarin con fegatini. Sie wissen nicht genau, was das heisst? Das Wörterbuch hilft sicher weiter.